Familienleben und Berufstätigkeit
Nach wie vor ist es für Eltern allgemein, vor allem aber für Mütter, eine große Herausforderung, Familie und Beruf zu vereinbaren. Die Gleichzeitigkeit eines erfüllten Familienlebens und der Ausübung eines Berufs, ob mit oder ohne Führungsambitionen, stellt viele Frauen auch heute noch vor große Herausforderungen.
Rahmenbedingungen für berufstätige Frauen
Längst müssen Ehemänner der Berufstätigkeit ihrer Frauen nicht mehr zustimmen. Trotzdem sind die Rahmenbedingungen auch heute noch nicht optimal, damit Frauen einer Berufstätigkeit entsprechend ihrer und den finanziellen Bedürfnissen ihrer Familien sowie entsprechend ihrer beruflichen Ambitionen nachgehen können. Traditionelle Rollenbilder werden nur langsam aufgebrochen, sodass gleichermaßen sowohl Frauen als auch Männer Vorurteilen und Kritik ausgesetzt sind, weichen sie davon ab.
Frauenarmut und Erwerbsarbeit bei uns
In der Folge sind Frauen nach wie vor nicht nur in Führungspositionen unterrepräsentiert. Frauen sind in Deutschland auch nach wie vor stärker von Einkommensarmut betroffen als Männer. Niedriglöhne, prekäre und unterbrochene Erwerbsbiografien wie ein hoher Anteil an Teilzeit- und geringfügiger Beschäftigung haben zudem Renten unterhalb der Armutsgrenze zur Folge und bestimmen die Lebensverhältnisse vor allem von Frauen – insbesondere im ländlichen Raum. Armut führt zu einem Mangel an Teilhabe, führt zu einer Ausgrenzung aus zentralen Lebensbereichen wie Wohnen, Gesundheit und Bildung, Kultur und sozialen Beziehungen.
Gleichzeitig verlässt ein erheblicher Teil der hoch qualifizierten jungen Frauen den Ostalbkreis. Hauptursache ist die Wirtschaftsstruktur, aber auch die fehlenden Wiedereinstiegsmöglichkeiten nach den Erziehungszeiten, unflexible Arbeitszeitmodelle sowie mangelhafte Kinderbetreuungsmöglichkeiten und eine zu wenig familienfreundliche Personalpolitik, die es zu stärken gilt.
EU-Charta für die Gleichstellung
Eine zentrale Forderung der EU-Charta ist, das Grundrecht der Gleichstellung von Frauen und Männern umzusetzen. Sie ist Grundlage für die Projektgruppe „Vereinbarkeit Familie & Beruf, Frauenarmut“, die an Ansatzpunkten zur Schaffung optimaler spezifischer Rahmen- und Lebensbedingungen für Frauen und Männer arbeitet.